"Wir haben längst Digital Natives an den Schulen, die zeigen möchten, was sie können"
Wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz geht, sind alle Lernorte in der Berufsbildung gefragt. Nicht nur im Betrieb, sondern auch an der Berufsschule sollten Auszubildende ihre 4.0-Fähigkeiten stärken und unter Beweis stellen können. Sehr weit ist man auf diesem Weg am Oberstufenzentrum (OSZ) 2 in Potsdam.

Die Förderung berufsbezogener Medienkompetenz ist ein Markenzeichen des Oberstufenzentrums (OSZ) 2 in Potsdam. Die Europaschule, die anstrebt zur digitalen Modellschule zu werden, bietet u.a. kaufmännische und verwaltende Bildungsgänge der dualen Berufsausbildung an und integriert insbesondere im Bildungsgang Versicherungen und Finanzanlagen erfolgreich Digitalisierungsprojekte. Mit Mitteln aus dem Förderprogramm "Berufsschule digital plus" der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) wurde hier an eine bereits vorhandene 4.0-Historie angeknüpft und es konnten Fortbildungen für Schulleitung und Lehrkräfte sowie die Anschaffung moderner Hard- und Software finanziert werden. Zugute kommt dies vor allem den Schülerinnen und Schülern, die sich am OSZ2 auf innovative Weise mit ihren Lerninhalten auseinandersetzen können und Fähigkeiten entwickeln, die sie auch im Betrieb und in ihrer späteren beruflichen Laufbahn erfolgreich einbringen können.
Im ersten Lehrjahr werden die Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Versicherungen und Finanzanlagen in Gruppen mit dem Projekt "Ihre Homepage als digitale Visitenkarte zur Agenturübernahme" betraut, bei dem eine Webseite für die fiktive Versicherungsagentur "Proximus" zu erstellen ist – angereichert durch selbst erstellte Fotos und Videos. Im dritten Lehrjahr fördert das Projekt "Digitales Marketing – Zukunft gestalten" digitale Kompetenzen und Kreativität, indem eine digitale Marketingkampagne für Social-Media-Kanäle kreiert wird – u.a. durch selbst erstellte Werbespots, Podcast-Interviews oder das Entwickeln einer Versicherungs-App. Bei den Vorhaben sind kollaborative und agile Arbeitsprozesse in rein digitaler Form Bestandteil der Umsetzung. Sie sollen die Schülerinnen und Schüler zusätzlich an Arbeitsweisen heranführen, die als zukunftsweisend gelten und in der Praxis gefragt sind.
Olivia Keil ist Bildungsgangvorsitzende der Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen und war Projektkoordinatorin für das DKJS-Förderprogramm "Berufsschule digital plus". Inka Szewczyk ist Lehrkraft am OSZ2 Potsdam und engagiert sich in den dort angebotenen Digitalisierungsprojekten. Gemeinsam stellen sie im Gespräch mit dem Podcast "foraus.gehört" die Digitalisierungsstrategie an ihrer Schule vor, gehen auf die besondere Begeisterungsfähigkeit von "Digital Natives" für IT-basierte Projektarbeit ein und beleuchten willkommene Effekte zur Förderung der Lernortkooperation.
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OSZ2 Europaschule Potsdam (Versicherungen und Finanzanlagen)