"Ohne Digitalisierung gelingt Inklusion nicht"
Mit dem Projekt "Trialog im Netz" (TriN) wurde der Prozess der Implementierung des neuen Berufsbildes "EX-IN-Genesungsbegleiter/-in" unterstützt. Was das Berufsbild ausmacht und welchen Beitrag es zur Inklusion leistet, ist im Podcast nachzuhören.

Durch ein digitales Informations- und Unterstützungsangebot, das interaktive Beratung beinhaltet und Unternehmen sowie Arbeitnehmer/-innen deutschlandweit zur Verfügung steht, hat das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt "Trialog im Netz" ("TriN") einen Beitrag zur Implementierung des neuen Tätigkeitsfeldes "Genesungsbegleiter/-in" geleistet.
Genesungsbegleiter/-innen sind Menschen, die schwere psychische Krisen überwunden haben und nach einer Qualifizierung in sog. "EX-IN Kursen" als "Experten aus Erfahrung" zur Verfügung stehen – beispielsweise in Kliniken, ambulanten Diensten, Wohnheimen und Beratungsstellen. Der Beginn der Genesungsbegleitung geht auf ein europäisches Leonardo da Vinci-Projekt aus dem Jahr 2005 zurück. "EX-IN" ist die englische Abkürzung für "Experienced Involvement".
Zu den Zielen des Projektes TriN gehörten u.a. die stärkere Verbreitung der Ausbildungsangebote und damit einhergehend eine höhere Zahl an Genesungsbegleitern/-innen sowie Unternehmen, die diese Personen einstellen sowie eine verbesserte Zuordnung zwischen Arbeitgebern/-innen und Arbeitnehmer/-innen.
Sigrid Zauter und Christel Baatz-Kolbe sind die Verantwortlichen des Projekts TriN und geben im Gespräch mit foraus.gehört Einblicke in die Entwicklung der im Vorhaben entstandenen Angebote, erklären das Berufsbild des "EX-IN-Genesungsbegleiters/-in" und teilen ihre Sichtweise auf die Chancen von Digitalisierung bei der Förderung von Inklusion.
Sigrid Zauter ist Geschäftsführerin am Institut für E-Beratung der Fakultät Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg. Das Institut bündelt Projekte, Expertenwissen und Aktivitäten elektronisch vermittelter Kommunikation im psychosozialen Beratungsbereich. Im TriN-Projektverbund verantwortete es schwerpunktmäßig die Koordination der technischen Entwicklung der digitalen Plattform, das Beratungskonzept, die Schulung der Online-Berater/-innen sowie die begleitende Evaluation.
Dr. Christel Baatz-Kolbe ist Diplom-Supervisorin und Sozialpädagogin. Zudem ist sie Geschäftsführerin der Robert-Kümmert Akademie gGmbh, die für Menschen mit Behinderung Aus-, Fort und Weiterbildungen im Bereich sozialer Dienstleistungen anbietet. Neben der Fachschule für Heilerziehungspflege und einem jährlich erscheinenden Fortbildungsprogramm, zeichnet sich die Robert-Kümmert Akademie durch inklusive Angebote der Erwachsenenbildung sowie durch die Durchführung zahlreicher Projekte aus. In der Projektarbeit werden insbesondere sozial- und bildungspolitisch relevante Themen aufgegriffen.
Weitere Informationen
"Die Genesungsbegleitung ist aus dem sozialpsychiatrischen Hilfesystem nicht mehr wegzudenken" (Interview mit Dr. Christel Baatz-Kolbe auf qualifizierungdigital.de)