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„Virtualität scheint keine Hürde zu sein“

Im Projekt „IvÜFA – Inklusive virtuelle Übungsfirma“ ist das etablierte Übungsfirmenkonzept aus den kaufmännischen Berufen zu einem virtuellen Lernraum weiterentwickelt worden. Dieser kann genutzt werden, um das gemeinsame Lernen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zu ermöglichen.

„Virtualität scheint keine Hürde zu sein“
Alexandra Wilczek (li.) und Ulrike Langer

Das Projekt „IvÜFA“ ist zwischen 2018 und 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ gefördert worden. Die Konsortialführung hatte das Bfz Essen inne, die wissenschaftliche Begleitung übernahm der Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften und Didaktik der Wirtschaftslehre der Universität Duisburg-Essen. Praktisch erprobt wurde die virtuelle Übungsfirma von der Berufsförderungswerk Sachsen-Anhalt gGmbH, der DIAKOVERE Annastift Leben und Lernen gGmbH, der Donner & Partner GmbH Bildungszentren Baden-Württemberg sowie von drei Suchtkliniken (Fachklinik Kamillushaus aus Essen, St. Marienstift aus Neuenkirchen-Vörden und Fachklinik Erlengrund aus Salzgitter).

Die zentrale Zielsetzung des Verbundvorhabens bestand in der Weiterentwicklung des Übungsfirmenkonzepts zu einem virtuellen Lernraum. Dazu wurde eine Inklusive virtuelle Übungsfirma (IvÜFA) entwickelt und didaktisch fundiert - unter Beachtung der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV2.0) - umgesetzt. Teilnehmende erhielten damit die Möglichkeit des ortsunabhängigen und vernetzten Arbeitens und Lernens in einer inklusiven Lerngemeinschaft.

Zum Start der ersten Erprobung wurde in der virtuellen Übungsfirma die „Alle Inklusive GmbH“ gegründet. Die „Mitarbeiter/-innen“ dieser fiktiven Firma wurden von einer erfahrenen Übungsfirmenleiterin betreut und angeleitet. Im Zuge dieser ersten und einer darauf folgenden zweiten Erprobung, wurde der ursprüngliche IvÜFA-Lernraum - mithilfe von Ergebnissen und Erkenntnissen aus der Evaluation sowie der Reflexion über die Bedarfe der Teilnehmenden – angepasst. So sind einige signifikante Unterschiede - sowohl konzeptioneller als auch struktureller Natur - zwischen der ursprünglichen virtuellen Übungsfirma und dem finalen Produkt entstanden.

Ulrike Langer, Leiterin der Zentralstelle des Deutschen Übungsfirmenrings und IvÜFA-Projektleiterin sowie Alexandra Wilczek, Projektkoordinatorin von IvÜFA, erläutern im Gespräch mit foraus.gehört u.a. das Konzept der Übungsfirmenarbeit und geben Einblicke in die daraus entstandenen Erkenntnisse.