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Lernförderliche Rahmenbedingungen schaffen

Bei der Einstellung von Auszubildenden erwarten Sie, dass die Ausbildung erfolgreich gemeistert wird, die Auszubildenden sich mit ihrem Beruf identifizieren und sich die Ausbildung auch für Ihr Unternehmen auszahlt. Nicht immer verläuft jedoch alles reibungslos. Doch Sie können einiges tun, um lernförderliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Lernförderliche Rahmenbedingungen schaffen

Die Basis für lernförderliche Bedingungen in ihrem Unternehmen bilden:

  • der Aufbau von Vertrauen
  • ein angemessener Führungsstil, der situationsbedingt auch wechselt
  • eine Orientierung auf die Stärkung der Stärken der/des Auszubildenden
  • eine wertschätzende und authentische Kommunikation

1. Äußere Rahmenbedingungen

Stellen Sie sicher, dass die Auszubildenden im Unternehmen Ansprechpartner haben, auch wenn der Ausbilder oder die Ausbilderin nicht da ist.

Achten Sie darauf, dass alle Arbeitssicherheits- und Unfallschutzbestimmungen eingehalten werden. Beziehen Sie die Auszubildenden bspw. in die Pflichtschulungen zu HACCP (Hazard Analysis Critical Control Point) ein, wenn sie im Lebensmittelhandel ausbilden oder in Schulungen zu neuer Hard- und Software wie Kassensysteme, Kundeninformationssysteme usw.

2. Motivieren Sie durch Zielvereinbarungen

Vereinbaren Sie mit Ihren Auszubildenden Ziele, die sie während der Ausbildung erreichen sollen. Das können z.B. sein: 

  • die selbständige Vorbereitung einer Sonderverkaufsaktion
  • Verbesserung der Kundenorientierung durch freundliche und fehlerfreie Beantwortung von Kundenanfragen, beispielsweise im Online-Shop spätestens drei Tage nach Eingang
  • Verbesserung der Berufsschulnoten im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde innerhalb eines Halbjahres um eine Note

Dadurch können Sie einerseits Ihre Auszubildenden motivieren und andererseits unternehmerische Ziele verständlich übermitteln. Die Ziele müssen realistisch und konkret sein, damit sie erreichbar sind. Sie müssen überprüfbar, messbar und möglichst für die Auszubildenden attraktiv, d.h. persönlich bedeutsam und interessant sein. Wenn Sie umfangreiche Ziele vereinbaren, dann legen Sie gemeinsam mit den Auszubildenden Zwischenziele fest oder Meilensteine.

Natürlich sind Sie mit Ihren Auszubildenden im regelmäßigen Gespräch. Führen Sie trotzdem halbjährlich Beurteilungsgespräche durch, um die Erreichung der Zielvereinbarungen zu überprüfen und die Zielsetzungen ggf. zu aktualisieren. Beurteilungsgespräche haben einen besonderen Stellenwert für die Auszubildenden und dienen der gezielten Steuerung des Ausbildungsprozesses.

3. Vorbildrolle des Ausbilders

Bringen Sie Ihren Auszubildenden Wertschätzung entgegen. Hören Sie in Gesprächen mit den Auszubildenden aktiv zu. D.h., lassen Sie die Auszubildenden reden, hören Sie Ihnen ohne Unterbrechung zu, halten Sie eigene spontane Reaktionen zurück, versuchen Sie die Intentionen der Auszubildenden zu verstehen. Zeigen Sie aber in Gesprächen auch offen, was Ihnen nicht passt, wo Sie Probleme oder Schwierigkeiten sehen und was Sie erwarten.

Seien Sie sich Ihrer eigenen Führungs- und Vorbildrolle bewusst und reflektieren Sie auch Ihren Führungsstil. Sie müssen die Ausbildungsinhalte beherrschen und verständlich erklären können, geforderte Verhaltensweisen vorleben, unterstützen, motivieren und bei Problemen einschreiten und den Auszubildenden Möglichkeiten schaffen, sich zu entwickeln.

Geben Sie Ihre fachliche Erfahrung an Ihre Auszubildenden weiter. Vergessen Sie nicht, Ihre Auszubildenden bei guten Leistungen zu loben, anstatt diese als selbstverständlich vorauszusetzen. Überlegen Sie, wie oft Sie Auszubildende für Fehler kritisieren und wie oft Sie gute Leistungen anerkennen. Schaffen Sie Vertrauen und stellen Sie gleichzeitig Forderungen, die fördern und nicht überfordern.

weiter zu Teil 3: Ausbildungsplanung: Struktur, Gliederung und Rahmenbedingungen des Ausbildung