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BIBB-Projekte in der Green Economy

Das weltweite Klimaschutzabkommen von Paris im Dezember 2015 wird als Erfolg gefeiert, da es verbindliche Ziele zur Verringerung der Erderwärmung und zum CO2 Ausstoß festlegt. Damit wurde eine globale Energiewende ausgerufen: in Zukunft sollen fossile Energiequellen durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Die Green Economy ist also nicht nur in Deutschland gefragter denn je. Als Green Economy wird dabei eine an ökologischer Nachhaltigkeit, wirtschaftlicher Profitabilität und sozialer Inklusion ausgerichtete Wirtschaftsweise bezeichnet. Im Modellversuchsförderschwerpunkt "Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung 2010-2013" haben drei Modellversuche zur Green Economy gearbeitet und Ergebnisse entwickelt, die u.a. auch beim Berufsbildungspersonal auf Interesse stoßen und nutzbar sind.

BIBB-Projekte in der Green Economy

Die vorgestellten Modellversuche sind drei von sechs Projekten, welche von 2010 bis 2013 im Förderschwerpunkt "Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" im Rahmen der UN-Dekade "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (2005 - 2014) durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gefördert und durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wurden. Die Modellversuche haben für die nachhaltige Entwicklung innovative Ergebnisse auf verschiedenen Ebenen im Berufsbildungssystem erarbeitet, Qualifikationsanforderungen identifiziert und analysiert, Curricula entwickelt sowie Lernmodule für den Ausbildungsprozess formuliert.

Im Modellversuch "Offshore-Kompetenz" des ITB Universität Bremen wurden Kernarbeitsprozesse erforscht und definiert. Neben der Verwertung innerhalb von Weiterbildungsmaßnahmen empfiehlt das Projektteam die Neuordnung eines Berufsprofils "Mechatroniker/in WEA". 60% der Unternehmen sehen Qualifizierungsbedarf für einen Fachexperten bei Montage, Inbetriebnahme und Service von Offshore-Windanlagen. Der Wunsch nach Professionalisierung der Windenergiebranche wird als durchaus wahrscheinlich betrachtet.

 

Im Mittelpunkt des Projekts "BEE-Mobil" steht eine Studie zum Qualifizierungsbedarf angesichts der Energiewende im Handwerk. Im Bereich der Elektromobilität und Erneuerbaren Energien stellt zudem eine Informationsplattform, die das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim und die Metropol- Solar Rhein-Neckar e.V. entwickelten, erstmalig alle Aus- und Weiterbildungsangebote dar und gibt so den Nutzern Orientierung für ihre Qualifizierung. Das Projekt BEE-Mobil trägt in Zukunft mit der Informationsplattform energiebildung.info zu Transparenz und Zugang der Weiterbildungsangebote bei.

  • Die Plattform energiebildung.info ist nutzerfreundlich ausgestaltet, so dass das Einstellen von Bildungsangeboten unkompliziert erfolgen kann. Für Interessierte an Bildungsveranstaltungen enthält sie Such- und Filterfunktion. Über einen E-Mail-Newsletter werden Nachrichten, Termine und Angebote verteilt.

 

Modellversuch Fortbildung "Fachwirt/in Erneuerbare Energie und Energieeffizienz": Für die von der Universität Oldenburg, der HWK Oldenburg und dem Bundestechnologiezentrum für Elektrotechnik in Oldenburg (bfe) neuentwickelte, kammerzertifizierte Generalisten-Fortbildung "Fachwirt/in Erneuerbare Energie und Energieeffizienz" startete mittlerweile der dritte Lehrgang, der sehr gut von Teilnehmenden verschiedener Berufe angenommen wird. Das Kompetenzprofil zur Gestaltung der Energiewende beinhaltet neben technischen, energiesystem- und energieträgerbezogenen Kompetenzen auch wirtschaftsbezogene Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen.

  • HWK- Prüfungsordnung (§42 HWO) und damit Verankerung als kammerzertifiziertes Weiterbildungsangebot mit anerkanntem Abschluss
  • Curriculum der Fortbildung mit 28 Modulen (400h), die in drei Felder gegliedert sind: Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und kaufmännisches Management

Die gute Nachfrage von Teilnehmenden heterogener Berufsbiographien nach der Fortbildung bietet Potenzial für eine Aufstiegsqualifizierung in einem Verfahren nach §42 HWO mit DHKT-Empfehlung. Zudem haben mittlerweile vier Kammern starkes Interesse zur Übernahme des Curriculums in ihr Angebot angemeldet.