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Lernortkooperation in der beruflichen Bildung

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland wird weltweit anerkannt und als ein gelungenes Beispiel der Verbindung von Theorie und Praxis gesehen. Realisiert wird es durch die gemeinschaftliche Ausbildung an den unterschiedlichen Lernorten Betrieb, Berufsschule und überbetriebliche Ausbildungsstätte.

Lernortkooperation in der beruflichen Bildung

Laut BBIG § 2 (2) wirken die Lernorte bei der Durchführung der Berufsbildung zusammen (Lernortkooperation). Wie diese gesetzlich vorgeschriebene Kooperation ausgestaltet wird, obliegt den Kooperationspartnern. Mit dieser Vorgabe soll eine "Abschottung" der einzelnen Lernorte voneinander verhindert werden. Der Auszubildende soll möglichst vielfältige Kompetenzen erwerben. Deshalb sind auch Betriebe und Berufsschulen gehalten, kooperativ Lerngelegenheiten zu schaffen. Der Anspruch an eine zeitgemäße Ausbildung, die umfassende Handlungskompetenzen vermittelt und selbstständiges Planen sowie das Durchführen und Kontrollieren von Arbeitsaufgaben einschließt, hat die Berufsausbildungspraxis umfassend verändert. Die Grenzen zwischen Theorievermittlung und Ausbildungspraxis werden durchlässiger, und dies hat Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von betrieblicher Ausbildung und Berufsschule.1 Eine gut organisierte Lernortkooperation kann dazu beitragen, theoretisches und praktisches Lernen zu verbinden und dabei den Überblick über Lernerfolge und mögliche Schwierigkeiten der Auszubildenden zu behalten.

In dem vorliegenden Themenschwerpunkt werden die rechtlichen Grundlagen sowie die Vorteile und vielfältigen Möglichkeiten gelungener Lernortkooperation beschrieben. Des Weiteren werden Beispiele, Tipps und Hinweise gegeben, die Anregung für die Lernortkooperation in der eigenen Ausbildungspraxis sein können.

  • 1 Vgl. Pätzold, Günter: Lernfelder-Lernortkooperation. Neugestaltung beruflicher Bildung, Projekt Verlag 2003, S. 69.
Teil 1: Gesetzliche Grundlagen, Potenziale und Formen der Lernortkooperation

Teil 1: Gesetzliche Grundlagen, Potenziale und Formen der Lernortkooperation

Die Kooperation der Lernorte ist ein wesentliches Element zur aktiven Gestaltung von handlungs- und prozessorientierten Lehr-/ Lernprozessen in Schule, Betrieb und überbetrieblicher Lernstätte.

Teil 2: Gelingendes Zusammenwirken verschiedener Lernorte in der Praxis

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Der Aufbau einer nachhaltig angelegten Lernortkooperation ist ein längerfristiger und schrittweiser Prozess, der viel Eigeninitiative, Fingerspitzengefühl und Geduld der Akteure voraussetzt. 

Lernortkooperation und digitaler Wandel im Tischlerhandwerk

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Wie es gelingen kann, den digitalen Wandel in die Berufsausbildung des Tischlerhandwerks zu integrieren, zeigt die nachhaltige Lernortkooperation "digiTS".