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Best Practice Ausbildung 4.0: Industriekaufleute

Industriekaufleute-Ausbildung bei der Firma VETTER Krantechnik GmbH

Die digitale Transformation wirkt in zahlreichen Industrieunternehmen, wie auch bei dem weltweit agierenden Unternehmen VETTER Krantechnik GmbH als Treiber für die Veränderung von Produktions- und Dienstleistungsprozessen.

Best Practice Ausbildung 4.0: Industriekaufleute

Gerade kleinere und mittlere Unternehmen wie VETTER stehen vor der Herausforderung, für diese Entwicklungen die für sie passenden Antworten zu finden. Daneben ist zu beobachten, dass sich Kompetenzanforderungen und Arbeitsaufgaben, z. B. in der Ausbildung zum Industriekaufmann bzw. zur Industriekauffrau dementsprechend auch wandeln. Die VETTER Krantechnik GmbH ist ein führender europäischer Hersteller von Schwenkkranen, Kransystemen und Lastwendegeräten mit einem umfangreichen Produkt- und Leistungsangebot. Im Kranwerk in Haiger wird mit modernster Fertigungstechnologie und einem erfahrenen Mitarbeiterstamm für den Weltmarkt produziert. Auch hier hat die digitale Transformation verstärkt Einzug erhalten. Derzeit sind rund 240 Mitarbeiter bei VETTER beschäftigt.
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VETTER bildet aktuell 15 Auszubildende sowohl in den kaufmännischen als auch in den gewerblich-technischen Berufen aus. Dies sind Ausbildungen als Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement, Industrieelektriker/ -innen, Konstruktionsmechaniker/ -innen oder als Fachkraft für Lagerlogistik.

Industriekaufleute befassen sich mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Aufgaben. Dabei durchlaufen sie während ihrer Ausbildung praktisch alle Abteilungen der VETTER-Unternehmensgruppe und werden im Betrieb, Versand, Einkauf, Verkauf und Export oder Auftragsmanagement eingesetzt. Darüber hinaus sind sie zeitweise im Kranservice, in der Buchhaltung, im Personal- und im Marketingbereich tätig. In jeder Abteilung gibt es einen Ausbildungsbeauftragten, der für die Auszubildenden zuständig ist.

Anforderungen an die Berufsausbildung in einem digitalisierten Arbeitsumfeld

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Auszubildende erhalten eigene Zugänge zu ERP- und CRM-Systemen, um von Anfang an praktische Erfahrungen mit Softwareprogrammen zu sammeln.

Die Azubi-Plätze haben sich den neuen Anforderungen eines zunehmend digitalisierten Arbeitsumfelds angepasst. In jeder Abteilung ist mittlerweile ein eigener, gut ausgestatteter Arbeitsplatz für die Auszubildenden vorhanden. Die Anforderungen an die Berufsausbildung haben sich auch dahingehend verändert, dass kaum noch Aufgaben ohne PC vorhanden sind, wie es früher der Fall war, als beispielsweise noch Papiere abgeheftet wurden. Heutzutage werden vielfältige Software-Programme verwendet. Industriekaufleute brauchen dabei u. a. neben MS-Office auch eigene Zugänge zu Business-Software (u. a. ERP-Systeme, CRM-Systeme) oder VETTER-Produkt Konfiguratoren. Es ist wichtig, dass sie den Umgang mit diesen Systemen von Beginn an zügig lernen, um damit tagtäglich arbeiten zu können. Auszubildende in den kaufmännischen Berufen werden bei VETTER direkt in den normalen Arbeitsablauf integriert. Zum Ausbildungsstart gibt es im kaufmännischen Bereich je nach Bedarf individuelle Schulungen, wie z. B. Produktschulungen oder Telefontrainings.

Wandlung der Kompetenzanforderungen an Industriekaufleute im Arbeitsumfeld 4.0

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Kaufmännische und gewerblich-technische Tätigkeiten rücken näher zusammen. Das gegenseitige Verständnis wird immer wichtiger.

Auch der Beruf der Industriekaufleute wandelt sich im Arbeitsumfeld 4.0 zunehmend. Kaufmännische und gewerblich-technische Tätigkeiten rücken näher zusammen. Vor- und nachgelagerte Prozessschritte werden in die Tätigkeiten der Fachkräfte integriert und neu vernetzt, sodass sich neue Schnittstellen zu anderen Berufen herausbilden können. Das gegenseitige Verständnis für die Tätigkeiten des jeweils anderen wird deshalb immer bedeutsamer und sollte bereits in der Berufsausbildung vermittelt werden. Die Auszubildenden erhalten über verschiedene Software-Möglichkeiten Einblicke in die Produktion.

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VETTER setzt in der Stabsstelle Digitale Transformation im Projekt aSTAR den Fokus auf virtuelle Realitäten, wie AR oder VR.

In den Bereichen Krantechnik oder Kranservice ist der kaufmännische Auszubildende selten beim Kunden draußen. VETTER setzt aktuell in der Stabsstelle Digitale Transformation im Projekt aSTAR den Fokus auf erweiterte Realitäten, wie Augmented Reality oder Virtual Reality, um Ausbildungsinhalte oder Produktinhalte für die Firma zu schaffen. Die Auszubildenden erhalten mittels VR und AR ein neues Verständnis für die Produkte und Arbeitsprozesse im Unternehmen. Durch Virtual Reality (VR) ist es möglich, die Perspektive auf gewerbliche Prozesse zu erweitern. Damit lässt sich für Industriekaufleute die Erfahrung der Kranwartung im dreidimensionalen Raum visuell und interaktiv erleben, ohne dass sich diese selbst in schwindelerregende Höhen begeben müssen. Im Kurzfilm  sehen Sie, wie sich der Einsatz der Kranmontage-Simulation in den Händen einer kaufmännischen Angestellten darstellt.

Auslandspraktika und Zusatzqualifikation „Europakaufmann/-frau“

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Industriekaufleute können die ausbildungsbegleitende Zusatzqualifikation „Europakaufmann/ Europakauffrau“ erwerben.

Auszubildende haben die Möglichkeit, ein dreiwöchiges Auslandspraktikum zu absolvieren. Dieses wird über die Berufsschule organisiert. Im Ausland, z. B. in England, können sie ihre Sprachkenntnisse erweitern und internationale Erfahrungen sammeln. Außerdem können Industriekaufleute die ausbildungsbegleitende Zusatzqualifikation „Europakaufmann/ Europakauffrau“ oder „Asienkaufmann/-frau“ über das Berufskolleg erwerben. VETTER ist neben dem deutschsprachigen Raum u. a. in Polen, Spanien oder Österreich tätig. Auch eine Auszubildende bei VETTER hat parallel zu ihrer Industriekauffrau-Ausbildung die Zusatzqualifikation zur Europakauffrau erworben.

Lebenslanges Lernen wird für Auszubildende immer wichtiger

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Aufgrund der digitalen Transformation wird das lebenslange Lernen in der Gesellschaft und in den Betrieben immer wichtiger werden.

Es wird erwartet, dass aufgrund der digitalen Transformation das lebenslange Lernen immer wichtiger wird. Zu beachten ist, dass die Auszubildenden als „Digital Natives“ oftmals bereits mit Handys aufgewachsen sind und die Technik selbstverständlich geworden ist. Es gibt mittlerweile sowohl in den Betrieben als auch in der Gesellschaft hohe Anforderungen an Menschen und Technik, die es zu erfüllen gilt.

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Interview

mit Sabrina Muhlack, Ausbildungsverantwortliche und Andreas Weigel, Projektkoordinator Stabsstelle Digitale Transformation bei der VETTER Krantechnik GmbH in Haiger

Link zum Interview