Auf das Ausbildungspersonal kommt es an
„ProMech-I“ startet mit Weiterbildung des Ausbildungspersonals
12.05.2021
Die Digitalisierung verändert das Lehren in der überbetrieblichen Ausbildung. Ausbildende benötigen daher zunehmend digitale Kompetenzen. In einem Auftaktworkshop zur Weiterbildung von Ausbildungspersonal schulte das Projekt „ProMech-I“ die Teilnehmenden in digitalen Tools und Methoden.

Um eine hohe Qualität der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) sicherzustellen, ist das eingesetzte Ausbildungspersonal ein entscheidender Erfolgsfaktor. Insbesondere unter dem Aspekt der voranschreitenden Digitalisierung ist es wichtig, ihre berufliche Handlungskompetenz auf fachlicher wie berufspädagogischer Ebene an die veränderten Anforderungen anzupassen. Das saz – Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e.V. widmet sich daher mit dem Projekt „ProMech-I“ u.a. der Weiterbildung des Ausbildungspersonals.
In den zurückliegenden Monaten ermittelte das Projektteam den Weiterbildungsbedarf der Ausbildenden anhand strukturierter Interviews und erarbeitete auf dieser Grundlage ein Qualifizierungskonzept. Dieses verfolgt den Ansatz, dass Lernen zum größten Teil im Arbeitsprozess integriert stattfinden und somit mitarbeiter- und aufgabenspezifisch erfolgen soll. Betriebliches Handeln wird im Mittelpunkt der Qualifizierung stehen.

Auftaktworkshop zur Weiterentwicklung der medienpädagogischen Handlungskompetenz
Am 28. April 2021 fand unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln die erste Veranstaltung mit 12 Ausbildenden in Präsenz statt. Ziel der Maßnahme war, dass das Berufsbildungspersonal die Grundlagen des Lernens mit digitalen Medien kennt und in ihrer Rolle als Lernprozessbegleiter/-innen Phasen des Lernprozesses mit verschiedenen Tools und Methoden gestalten kann.
Der Workshop begann mit einer Einführung in die Thematik. Im Anschluss wurden die Erwartungen und Vorstellungen für das Seminar über das Online-Umfrage-Tool „Mentimeter“ abgefragt und u.a. die Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien ermittelt. Dabei gaben viele Teilnehmende an, dass sie kaum Erfahrungen mit digitalen Medien haben.
Nach dem Einstieg erfolgte eine Einführung in den ersten Themenblock „Digitale Lernformen und Lernen mit digitalen Medien“. Die Teilnehmer/-innen mussten sich u.a. mit der Frage „Was verbinden Sie mit Digitalisierung?“ auseinandersetzen. Aus den Ergebnissen wurde eine digitale Wortwolke erstellt. Danach erfolgte ein kleiner Exkurs mit theoretischem und praktischem Input. Um sich der Frage anzunähern, wie digitale Tools sinnvoll im Ausbildungsprozess eingesetzt werden können, konnten die Beteiligten im Laufe des Tages sechs verschiedene digitale Tools testen und somit das Potenzial für die Ausbildung erkennen.

Digitale Tools in Lehr-/Lernszenarien einsetzen
Im zweiten Themenblock stand das Thema „Digitale Medienkompetenz“ im Mittelpunkt. Hierzu setzte sich das Bildungspersonal mit den Begriffen Medienkunde, Medienkritik, Mediengestaltung und Mediennutzung auseinander. Die Selbstreflexion zeigte, dass die Medienkompetenz beim Ausbildungspersonal unterschiedlich ausgeprägt ist und dementsprechend erworben bzw. weiterentwickelt werden müsste. Im Anschluss daran konzentrierten sich alle auf die veränderte Rolle: von der/ vom Ausbilder/-in hin zur/zum „Lernbegleiter/-in“. Die Teilnehmenden erkannten, dass sie unter Berücksichtigung pädagogischer Ansätze vorhandene digitale Medien vermehrt und zielführender im Ausbildungsprozess einsetzen müssen.
Abschließend erfolgte die Übergabe der betrieblichen Lernaufgabe durch die Referent/-innen an die Teilnehmenden. In ihr sollen sie zwei digitale Tools für ihre Lehr-/Lernprozessen in der ÜBA auswählen, in das Konzept zielorientiert integrieren, ausprobieren und deren Einsatz unter berufspädagogischen Gesichtspunkten bewerten. Mit diesem berufspädagogischen Ansatz verfolgt das Projekt das Ziel, Arbeits- und Lernaufgaben als Lernform zu einer gezielten Kompetenzentwicklung einzusetzen und sie in die betriebliche Arbeits- und Lernorganisation zu integrieren.
Nach Ende der betrieblichen Lernphase soll der Lernerfolg in einem weiteren Workshop gesichert werden. Hierbei wird das Ausbildungspersonal sich über ihre Erfahrungen bei der Nutzung digitaler Tools austauschen. Die Ergebnisse werden in einer Handlungsanleitung zusammengefasst und anderen Interessierten zur Verfügung gestellt. Im Projekt sind zudem weitere Veranstaltungen zur Qualifizierung des Ausbildungspersonals geplant. So steht neben einem Workshop zur Nutzung immersiver Lernanwendungen in der ÜBA das Thema der „Entwicklung von ausbildungsgerechten Lernaufgaben unter Nutzung digitaler Technologien“ im zweiten Halbjahr 2021 auf der Agenda.