Hilfe für sozial benachteiligte Auszubildende
Zerrüttete Familie, häusliche Gewalt, Vernachlässigung oder finanzielle Probleme – wer so ins Leben startet, hat es schwer. Gut zu wissen, welche ausbildungsbegleitenden Hilfsangebote es für Ihre Schützlinge gibt.
Die Lebensumstände Ihrer Auszubildenden können Sie nicht ändern. Was Sie jedoch tun können: unterstützen und negative Auswirkungen abfedern.
Einer oder eine Ihrer Auszubildenden kann zu Hause nicht in Ruhe lernen? Bieten Sie ihm oder ihr an, das im Betrieb zu tun. Räumen Sie ihm dafür Zeit ein, sorgen Sie für einen ungestörte Umgebung. Doch manchmal braucht es viel mehr als das.
Beratungsstellen und Hilfseinrichtungen
Praxisbeispiel: Schwierige Familienverhältnisse
Der Vater Alkoholiker und langzeitarbeitslos, die Mutter mit den kleinen Geschwistern und ihrem Teilzeitjob überfordert. Streit und körperliche Gewalt sind an der Tagesordnung.
Häusliche Gewalt, Suchtkrankheiten, Überschuldung – gravierende Probleme wie diese können Sie nicht alleine mit den betroffenen Jugendlichen lösen. In solchen Situationen ist professionelle Unterstützung nötig. Motivieren Sie sie dazu, sich an Hilfseinrichtungen oder Beratungsstellen zu wenden. Die Auswahl ist groß:
- Hilfseinrichtungen: Jugendhilfe, Frauenhäuser, Kirchenorganisationen etc.
- Beratungsstellen: Sucht- oder Schuldnerberatung, psychologische Beratung oder auch die Bundesagentur für Arbeit
Unterstützen Sie die Betroffenen, die geeignete Anlaufstelle zu finden. Arbeiten Sie dabei eng mit der Ausbildungsleitung zusammen.
Flexibel, individuell und kostenlos: Ausbildungsbegleitende Hilfen
Mit den kostenlosen ausbildungsbegleitenden Hilfen, kurz: abH, bekommen die Jugendlichen passgenaue Förderung, und zwar an mindestens 3 Stunden die Woche. Sie kann in Form von Nachhilfe, Sprachkursen oder einer Vorbereitung auf Prüfungen gewährt werden. Auch Unterstützungsleistungen bei Alltagsproblemen im Betrieb und im Elternhaus sind möglich. abH werden bei der Bundesagentur für Arbeit beantragt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Assistierte Ausbildung (AsA): für scheinbar aussichtslose Fälle
Schwierige soziale Verhältnisse spiegeln sich oft in schlechten Noten und auch in fehlenden Schulabschlüssen. Wer Jugendlichen trotzdem eine Chance zur Ausbildung gibt, profitiert vom AsA-Programm der Bundesagentur für Arbeit. Sowohl Auszubildende als auch der Betrieb erhalten damit die Förderung, die zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss nötig ist. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ausbildungsabbruch verhindern mit VerA
Praxisbeispiel: Überfordert!
Alleinerziehend und gleichzeitig in Ausbildung – eine Doppelbelastung, die es in sich hat. Hier ist die Gefahr eines Ausbildungsabbruchs groß.
In solchen Situationen sowie bei beruflichen und schulischen Problemen hilft das Programm VerA (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen). Den Auszubildenen werden beruflich erfahrene Mentorinnen oder Mentoren als Wegbegleiterinnen und Berater zur Seite gestellt. Mit ihrem Know-how helfen sie den Auszubildenden durchzuhalten, auch wenn es schwer ist. Mehr dazu erfahren Sie hier.