Wenn Sie an Ihre Grenzen stoßen
Verschärft sich der Konflikt? Gehen Ihnen die Ideen aus, was Sie noch tun können? Ziehen Sie die Reißleine und holen Sie sich Hilfe.
Suchen Sie sich Unterstützung, besonders wenn Sie selbst zu stark in das Geschehen involviert sind. Es gibt mehrere Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können.
In (fast) aussichtslosen Fällen: Ausbildungs- oder Betriebsleitung
Droht der Konflikt zu eskalieren oder ignoriert Ihr Schützling die Regeln hartnäckig? Dann ist es höchste Zeit, die Ausbildungs- oder Betriebsleitung einzuschalten. Nur sie kann arbeitsrechtliche Konsequenzen einleiten, z. B. eine Abmahnung oder Kündigung vorbereiten.
Praxistipp: Eltern einbeziehen
Ab und an hilft es auch, die Eltern der Auszubildenden hinzuziehen. Das geht aber nur bei Minderjährigen. Erwachsene Auszubildende müssen in ein solches Gespräch vorab einwilligen. Diese Einwilligung sollte Ihnen aus Beweisgründen schriftlich vorliegen.
Bei ernsten Konflikten: Ausbildungsberatung der zuständigen Stelle
Die Ausbildungsberatung der für Sie zuständigen Kammer hilft Ihnen bei Konflikten und drohendem Ausbildungsabbruch weiter. Sie organisiert geschulte Mediatorinnen und Mediatoren, die zwischen den Auszubildenden und Ausbildungsbetrieb vermitteln.
Gut zu wissen
Die Ausbildungsberatung hilft nicht nur bei Konflikten. Sie unterstützt bei Fragen rund um den betrieblichen Ausbildungsplan, die Teilzeitausbildung und ist zudem die richtige Anlaufstelle für Fördermaßnahmen und Unterstützungsangebote.
Schlichtungsverfahren bei Ausbildungsstreitigkeiten
Falls sich der Konflikt zuspitzt, gibt es bei den zuständigen Stellen oft auch einen Schlichtungsausschuss nach § 111 Abs. 2 Arbeitsgerichtsgesetz zur Beilegung von rechtlichen Streitigkeiten zwischen Auszubildenden und Ausbildenden. Der Schlichtungsausschuss wird auf Antrag des Ausbildenden oder Auszubildenden tätig. Das Verfahren ist nicht öffentlich. Die Beteiligten können die Verhandlung vor dem Ausschuss selbst führen oder sich durch einen Bevollmächtigten vertreten lassen.
Begleitende Unterstützung
Eine oder einer Ihrer Auszubildenden bedarf besonders intensiver Begleitung – Sie haben aber nicht die Ressourcen, sich darum zu kümmern? Vielleicht lösen ausbildungsbegleitende Hilfen oder die sogenannte assistierte Ausbildung das Problem.
Praxisbeispiel: Unterstützung durch einen Mentor
Im Betrieb läuft alles gut. Nur in der Berufsschule hat die Auszubildende Ela große Probleme. Die Noten sind schlecht. Nach Rücksprache mit der Ausbildungsleitung wendet sich Anja, die ausbildende Fachkraft, gemeinsam mit Ela an das Programm VerA. Darüber wird Ela ein Ausbildungsbegleiter zur Seite gestellt. Er hilft ihr beim Lernen, nimmt ihr die Prüfungsangst, steht ihr bei Fragen zur Verfügung. Mit Erfolg: Bald schon schreibt Ela viel bessere Noten.