Ausbildende Fachkraft: eine facettenreiche Aufgabe
Ausbildende Fachkraft zu sein, ist ähnlich wie Jonglieren: ein Balance-Akt mit vielen verschiedenen Rollen.
Anja ist Sachbearbeiterin in einem großen Unternehmen. Für das nächste halbe Jahr hat man ihr zwei Auszubildende zugeteilt. Einerseits freut sie sich auf die neue Herausforderung, andererseits hat sie Zweifel: „Meine Arbeit weitermachen wie bisher und daneben auch noch Verantwortung für die beiden übernehmen ... Wie soll ich das schaffen?“
Rollenkonflikte vorprogrammiert?
So wie Anja geht es vielen Fachkräften, die junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben begleiten. Die Doppelfunktion erweitert das Aufgaben- und Rollenspektrum erheblich. Sie sind nicht mehr nur die Kollegin oder der Kollege vom Fach. Sie sind plötzlich auch Erzieher, Vorgesetzte, Ausbilder. Das konfrontiert Sie mit unterschiedlichen Anforderungen und Erwartungen.
Praxisbeispiel: Von der Fachkraft zum Lerncoach und zur Erzieherin
Anja hat den Auszubildenden Tom erfolgreich mit den ersten Aufgaben vertraut gemacht. Nur die Mails, die sie von ihm bekommt, sind eine Katastrophe. Entweder schlecht strukturiert oder von unhöflicher Knappheit. Rechtschreibfehler findet sie jedes Mal. Soll sie darüber hinwegsehen? Oder sich Zeit für ein Feedback nehmen? Die Worte des Kollegen aus der Personalabteilung klingen ihr noch im Ohr: „Unser Ziel ist, alle Auszubildenden zu übernehmen.“
Das Beispiel macht deutlich: Verantwortung in der Ausbildung zu übernehmen, ist eine Herausforderung. Nur wenn Anja Tom zeigt, wie es besser geht, ihn wie ein Coach unterstützt, lernt er für die Zukunft. Das kostet zwar Zeit, die Anja vielleicht im Moment wegen diverser Projekte nicht hat. Und vielleicht sorgt es auch kurz für Unwillen bei Tom, der Kritik einstecken muss. Aber es kommt ihm und nicht zuletzt dem Betrieb zugute.
Unsere Empfehlung
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Rollen und Aufgaben.
Auch interessant
Gute Vorbereitung – erfolgreicher Start