Ausbildung im Gastgewerbe: Abbruchquote bei 50 Prozent
18.02.2022
Der Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags hat sich mit dem Fachkräftemangel in der Tourismusbranche beschäftigt. In einem Fachgespräch am 16. Februar 2022 erläuterte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, dass sich die Situation in den vergangenen 24 Monaten aufgrund der Corona-Pandemie dramatisch verschlechtert habe.

Gegenüber dem Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags betonte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges die Notwendigkeit, die Zuwanderung aus Drittstaaten zu beschleunigen, eine Offensive für die duale Berufsausbildung zu starten und sich für die Gleichwertigkeit der Berufsabschlüsse einzusetzen.
Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands (DTV) sagte, dass der Fachkräftemangel in der Branche kein neues Thema sei, dieser von der Pandemie jedoch verstärkt wurde. Die Umsatzausfälle hätten in der Zeit von März 2020 bis Juni 2021 bei 118,6 Milliarden Euro gelegen, so Kunz.
Auch Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA), berichtete im Tourismusausschuss von der Schwierigkeit, freie Stellen in der Tourismusbranche zu besetzen. Zudem läge die Abbruchquote bei Auszubildenden im Gastgewerbe bei 50 Prozent – was Terzenbach als "besorgniserregend hoch" bezeichnete. Viele junge Menschen würden die Ausbildung aufgrund von zwischenmenschlichen Konflikten am Arbeitsplatz abbrechen, so Terzenbach. Das BA-Vorstandsmitglied weiter: "Wir wollen deshalb die assistierte Ausbildung voranbringen und auch die Eltern einbinden."
(Quelle: Kurzmeldung - Heute im Bundestag 65/2022)
Weitere Informationen
Jeder zweite Azubi im Gastgewerbe bricht die Ausbildung ab (Pressemitteilung des Deutschen Bundestags vom 16.02.2022)