Nachvermittlung am Ausbildungsmarkt: BA zieht Bilanz des sogenannten 5. Quartals
18.02.2020
Im sogenannten „fünften Quartal“ suchten noch zahlreiche junge Menschen eine Ausbildungsstelle zum sofortigen Eintritt. 65.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen zum sofortigen Beginn waren zu vermitteln. Davon waren im Januar 11.000 noch als unbesetzt registriert. 64.000 Bewerberinnen und Bewerber suchten von Oktober bis Mitte Januar noch einen Ausbildungsplatz. 58% von ihnen galten Mitte Januar als versorgt. Es zeigte sich auch in der Nachvermittlung, dass Angebot und Nachfrage oft nicht zusammenpassen. So waren Mitte Januar rund 27.000 junge Menschen noch unversorgt (42% aller Bewerber des „5. Quartals“). Weitere 19.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle.

Gemeldete Ausbildungsstellen
Im Nachvermittlungszeitraum von Oktober bis Dezember waren insgesamt 66.800 Ausbildungsstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn gemeldet, darunter 64.600 betriebliche (-5.100 bzw. -7 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum). Von den 64.600 betrieblichen Ausbildungsstellen waren mit 53.100 der Großteil Ausbildungsstellen, die zum 30. September unbesetzt geblieben waren und 11.500 Ausbildungsstellen, die von Oktober bis Dezember zum sofortigen Beginn neu gemeldet wurden.
Mitte Januar 2020 waren insgesamt noch 10.900 betriebliche Ausbildungsstellen (17 Prozent) zum sofortigen Ausbildungsbeginn unbesetzt (-500 bzw. -4 Prozent gegenüber Vorjahr). Unter den im Januar noch zu vermittelnden Ausbildungsstellen waren 6.600 unbesetzte Ausbildungsstellen vom 30. September. Damit waren 12 Prozent der am 30. September unbesetzten Ausbildungsstellen auch noch Mitte Januar als unbesetzt gemeldet.
Gemeldete Bewerberinnen und Bewerber
Von Oktober bis Dezember suchten 64.200 junge Menschen mit Hilfe der Bundesagentur für Arbeit (BA) noch einen Ausbildungsplatz mit sofortigem Ausbildungsbeginn. Davon waren 24.400 Bewerber(innen), die zur Bilanz am 30. September unversorgt geblieben waren und 39.800, die sich nach dem 30. September erneut oder erstmalig gemeldet haben, zum Beispiel, weil sie eine Ausbildung oder ein Studium abgebrochen haben oder weil sie nach einer aus ihrer Sicht besseren Alternative suchten. Mitte Januar 2020 galten 37.100 (58%) als versorgt, weil sie sich in einer Berufsausbildung oder einer Alternative befanden (25.600) oder weil trotz Nachfragens keine Informationen zu ihrem Verbleib vorliegen (11.600). 27.100 Bewerber(innen) (42%) hatten bis Mitte Januar 2020 keinen Ausbildungsplatz und auch keine Alternative gefunden. Darunter waren 14.100 Bewerber(innen), die bereits am 30. September 2019 unversorgt waren.
Verbleib der Bewerberinnen und Bewerber
Jede(r) fünfte der Bewerber(innen) des „5. Quartals“ befanden sich Mitte Januar 2020 in einer Berufsausbildung. 17% entschieden sich für eine Qualifizierung (10% Schule, Studium oder Praktikum, 7% BA-Fördermaßnahmen). Von 7% liegen keine Angaben zum Verbleib vor. Die Berufsberatung versucht mehrfach, Kontakt zu den Jugendlichen aufzunehmen. Wer auf Nachfragen und schriftliche Einladungen nicht reagiert, wird mit „Verbleib unbekannt“ abgemeldet.
42% aller Bewerber des „5. Quartals“ waren Mitte Januar 2020 noch unversorgt. Betrachtet man nur die Teilgruppe der Bewerber(innen), die bereits am 30. September unversorgt waren, fällt das Ergebnis noch schlechter aus. Von diesen befanden sich Mitte Januar z. B. nur 9% in einer Berufsausbildung und 58% waren unversorgt geblieben. Das größte Risiko, unversorgt zu bleiben, haben Bewerber(innen), die älter sind, bereits in den vergangenen Jahren eine Ausbildungsstelle gesucht haben und/ oder keinen Schulabschluss haben.
Bilanz zum Ende des „5. Quartals“
Zum Ende der Nachvermittlung waren insgesamt noch 46.600 gemeldete Bewerber(innen) auf Ausbildungssuche. 27.100 von ihnen hatten Mitte Januar weder eine Ausbildung noch eine Alternative. 19.500 befanden sich in einer Alternative, suchten aber weiterhin eine Ausbildungsstelle zum sofortigen Eintritt. Gleichzeitig waren 10.900 unbesetzte Ausbildungsstellen zum sofortigen Beginn gemeldet.