Jeder dritte Azubi fühlt sich überfordert
GuideCom AG und YouGov veröffentlichen Studie zum aktuellen Stand der Ausbildung
24.03.2023
Seit Jahren sinkt die Zahl der Auszubildenden in Deutschland. Was wünschen sich junge Talente von Ausbildungsbetrieben? Wie können Unternehmen die Attraktivität der Ausbildung steigern und passende Nachwuchskräfte für sich gewinnen?

Diesen Fragen widmete sich eine Studie, die von der GuideCom AG, einem HR-Digitalisierungspartner für mittelständische Unternehmen, gemeinsam mit dem international tätigen Marktforschungsunternehmen YouGov durchgeführt wurde und deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Befragt wurden knapp 400 Auszubildende und mehr als 230 Ausbildungs- und Personalverantwortliche aus Deutschland zu relevanten Aspekten der Ausbildung und des Ausbildungsmanagements. Die Ergebnisse zeigen: Deutsche Unternehmen machen bereits vieles richtig, haben aber auch noch Nachholbedarf.
Der Wunsch nach individuellerer Förderung ist stark
So fühlt sich zwar jeder fünfte Azubi (20 Prozent) individuell sehr gut gefördert, jeder Vierte (26 Prozent) dagegen gar nicht. Zudem fühlt sich jeder Dritte (34 Prozent) zumindest manchmal überfordert. Dementsprechend verwundert es kaum, dass sich 35 Prozent der befragten Auszubildenden mehr Feedback und eine individuellere Betreuung durch die Ausbildungsbetriebe wünschen.
Digitale Ausbildung benötigt höheren Stellenwert
Darüber hinaus bewertet über die Hälfte der Auszubildenden die digitale Unterstützung in der Ausbildung mit maximal mäßig gut. Für 47 Prozent der Talente ist dieser Umstand allerdings sehr wichtig für eine gelungene Ausbildung.
Die befragten Unternehmen haben diesen Umstand bereits auf der Agenda, wenn auch noch nicht konsequent umgesetzt: 62 Prozent der Befragten erachten die Digitalisierung in der Ausbildung als sehr wichtig. Auf die Frage, ob der verstärkte Einsatz digitaler Tools und Prozesse in der Ausbildung in Zukunft sinnvoll sei, stimmten ebenfalls 60 Prozent der Ausbildungsverantwortlichen zu.
Digitaler Personaler ist noch nicht absehbar
Im Bewerbungsprozess bleibt dagegen das persönliche Gespräch nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg. Insgesamt glauben je drei Viertel der Azubis und der Unternehmen, dass sie nur im persönlichen Gespräch alles übereinander erfahren und sich am besten präsentieren können. Mehr noch glauben 70 Prozent der Talente, dass ihre Eignung sich nicht richtig durch den Einsatz eines Algorithmus einschätzen lässt. In der Vorfilterung und Prozessoptimierung wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz, beispielsweise in Form eines Chatbots oder eines Algorithmus, dagegen von beiden Seiten als durchaus positiv beurteilt.
Weitere Informationen
Die Studie steht zum Download zur Verfügung unter www.guidecom.de/young-talents-studie-2023-ergebnisse/?etcc_cmp=young-talents&etcc_med=Display&et_cmp_seg4=foraus&etcc_par=&etcc_ctv=