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Enquete-Kommission Berufliche Bildung beschließt Abschlussbericht

26.05.2021

Nach fast dreijähriger Arbeit hat die Enquete-Kommission "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" am 25. Mai 2021 ihren Abschlussbericht beschlossen. Der mit Anlagen mehr als 600 Seiten starke Bericht wurde mitsamt der Repliken und Gegenrepliken zu den Sondervoten zum Gesamtbericht und den einzelnen Kapiteln einstimmig beschlossen. Der Bericht soll am 22. Juni 2021 an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) übergeben werden.

Enquete-Kommission Berufliche Bildung beschließt Abschlussbericht

Die mit der Digitalisierung verbundenen langfristigen Veränderungsprozesse betreffen etwa Berufsbilder, die Anpassung von Ausbildungsordnungen aufgrund von veränderten Produktionsprozessen, aber auch den Einsatz von digitalen Medien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt sei eine Stärkung der ausbildenden Unternehmen und der berufsbildenden Schulen zum Erhalt bestehender Ausbildungsverträge und der Ermöglichung neuer Ausbildungsangebote erforderlich. Für eine ausreichende Nachfrage gelte es, junge Menschen noch stärker auf die mit der beruflichen Bildung verbundenen Chancen auf eine zukunftssichere Beschäftigung und Einkommens- und Karriereperspektiven, die der akademischen Qualifizierung gleichwertig sind, hinzuweisen, heißt es in dem Berichtsentwurf. 

Die Vorsitzende des Gremiums, Antje Lezius (CDU), betonte, dass man sich nach 36 Sitzungen und 88 Projektgruppen-Treffen nun auf der Zielgeraden befinde. Am 22. Juni soll der Bericht der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert werden. Auch eine Debatte im Bundestagsplenum in dieser letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause ist vorgesehen. "Ich hätte nicht gedacht, wie viel Zeit, Energie und Bereitschaft für das Finden eines Konsens erforderlich ist", sagte Lezius. Die Anstrengung habe sich aber gelohnt, denn die Kommissionsmitglieder eine, dass alle die Qualität der Beruflichen Bildung verbessern wollen, damit diese weiter ein Aushängeschild bleibe. Das Papier biete neben Bestandsaufnahmen zahlreiche Handlungsempfehlungen für Entwicklungsperspektiven der beruflichen Aus- und Weiterbildung in einer digitalen Arbeitswelt, betonte Lezius.

Neben Erklärungen zum Auftrag und den Zielen der Kommission und Informationen zum Berufsbildungssystem in Deutschland bilden die Berichte der Projektgruppen die Grundlage der neun Kapitel. In zwei Phasen hatten sich die Abgeordneten und Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis mit den Themenbereichen "Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für die berufliche Bildung", "Anforderungen der digitalen Arbeitswelt an die Ausbildung im Betrieb und an die berufsbildenden Schulen", "Weiterbildung, duales Studium und lebensbegleitendes Lernen", "Attraktivitätssteigerung, Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit in der beruflichen Aus- und Weiterbildung", "Zu- und Übergänge sowie Integration besonderer Gruppen" sowie mit der "Finanzierung der Aus- und Weiterbildung" befasst.

Auch ein Kapitel zu den Erfahrungen und Erwartungen junger Menschen bei der Berufswahl ist Teil des Berichts. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie seien zudem Empfehlungen zum Umgang mit den Folgen der Krise aufgenommen worden.

Quelle: hib Nr. 701