BP:
 

Energie-Scouts: 10.000 Azubis suchen nach Einsparpotenzialen

05.07.2022

Seit 2014 sind 10.000 Auszubildende zu Energie-Scouts in ihren Betrieben qualifiziert worden. Die drei besten Energie-Scout-Teams des aktuellen Jahrgangs und 21 europäische Energy-Scout-Teams wurden jetzt für ihre Energieeffizienzprojekte auszeichnet.

Energie-Scouts: 10.000 Azubis suchen nach Einsparpotenzialen

Bundesweit über 1.000 Energie-Scouts werden jährlich von etwa 60 Industrie- und Handelskammern in deutschen Unternehmen qualifiziert. Darüber hinaus schulten im letzten Jahrgang acht Auslandshandelskammern im von der Europäischen Klimaschutzinitiative geförderten Projekt Young Energy Europe fast 300 europäische Energy Scouts. Die Azubis und jungen Fachkräfte durchlaufen einen rund viertägigen Energieeffizienz-Crashkurs und setzen anschließend ein konkretes Energiesparprojekt um. Die besten Projekte werden jährlich im Wettbewerb ermittelt und die Scouts nach Berlin eingeladen.

Auf deutscher Seite hatten sich insgesamt 38 Teams in regionalen Entscheiden für die bundesweite Bestenehrung qualifiziert und traten in drei Kategorien für einen Platz auf dem Siegerpodest an. Allein die nominierten Energie-Scouts konnten in Summe über 1.500 Tonnen CO2 und mehr als 2.500 Megawattstunden als jährliche Einsparpotenziale vorweisen.

Die besten 21 (von 125) europäischen Energy-Scout-Teams tauschten sich in Berlin über ihre praktischen Ansätze zur Einsparung von Energie und Ressourcen im Unternehmen aus und wurden für ihr Engagement geehrt. Die besten europäischen Projekte des Jahrgangs wiesen eine mögliche Reduktion von Treibhausgasemissionen von rund 45.000 Tonnen CO2 pro Jahr aus. Dahinter stehen Einsparpotenziale von rund 24.400 Megawattstunden Strom sowie erhebliche Mengen an fossilen Energieträgern, welche die Unternehmen reduzieren oder ersetzen.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), und Ralf Stoffels, Vizepräsident des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK), würdigten die klimabewussten Azubis bei der Jahresveranstaltung des Unternehmensnetzwerks Klimaschutz, das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wird.

Die deutschen Gewinner 2022 im Überblick

In der Kategorie "kleine Unternehmen" überzeugte die MPG Mendener Präzisionsrohr GmbH die Jury mit einem Projekt zur Elektrifizierung einer Anwendung, die bislang mit Erdgas betrieben wurde. Im Ergebnis wird damit der Produktionsprozess in ihrer Gießerei effizienter. Insgesamt spart das Unternehmen mit den Maßnahmen 21 Tonnen CO2 und 2.236,65 Euro jährlich ein.

Bei den "mittleren Unternehmen" hatte die APTIV Services Deutschland GmbH mit einer Optimierung der Abblasvorrichtung für Zwischenlagenpapier die Nase vorn. Dadurch konnten die Energie-Scouts 2.251.104 Kubikmeter Druckluft (315,15 Tonnen CO2) einsparen.

In der Kategorie "große Unternehmen" konnte sich ARI Armaturen mit einem Abfallreduktionsprojekt durchsetzen. Um bei der Prüfung die Handräder und Ventile im Betrieb vor dem späteren Lackieren zu schützen, aber auch Plastikmüll zu sparen, entwickelten die Energie-Scouts in ihrem Projekt eigenständig eine wiederverwendbare Haube, mit der sie nun über einen Verlauf von zehn Jahren 2,4 Tonnen Folienabfall einsparen.

Eine Ehrenurkunde für seinen Einsatz für die Energie-Scouts erhielt Markus Mettler, Technischer Betriebsleiter bei ebm-papst. Er ist Initiator und Ideengeber des Programms und saß in der Jury, die die besten Projekte ausgezeichnet hat.

Weitere Informationen

Meldung des DIHK vom 30.06.2022