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Digitale Ausbildung für die Arbeitswelt 4.0

Studienreihe des NETZWERK Q 4.0

30.06.2021

Seit vielen Jahren verändern digitale Technologien die in der Arbeitswelt ausgeübten Tätigkeiten und benötigten Kompetenzen von Fachkräften. In vier Studien beleuchtet das NETZWERK Q 4.0 diese Veränderungen aus Sicht des Berufsbildungspersonals und zeigt Handlungsbedarfe auf.

Digitale Ausbildung für die Arbeitswelt 4.0

Für viele Befragte ist die Digitalisierung der beruflichen Ausbildung bereits gelebter Alltag. Etwa 80 Prozent der Lehrkräfte sowie knapp zwei Drittel der Ausbilderinnen und Ausbilder befassen sich bereits intensiv mit diesem Thema. Drei Viertel der Lehrkräfte, aber nur die Hälfte der Ausbilderinnen und Ausbilder gaben zudem an, von der jeweiligen Leitungsebene dabei intensiv unterstützt zu werden.

Kooperation der Lernorte sollte intensiviert werden

Der Zusammenarbeit zwischen den beiden Lernorten fehlt es bislang meist an Intensität. Wesentliche Gründe hierfür sind Zeitmangel und fehlende Kontaktpflege. So kennen 12 Prozent aller Befragten ihre jeweiligen Ansprechpartnerinnen bzw. Ansprechpartner nicht. Aber selbst, wenn die Kontaktpersonen bekannt sind, begrenzt sich die Zusammenarbeit bei sechs von zehn Befragten auf den oberflächlichen Austausch von Informationen. Lediglich rund jede bzw. jeder vierte Befragte stimmt Inhalte mit dem dualen Partner ab und gar nur jede bzw. jeder fünfte oder sechste arbeitet bei der Entwicklung und Planung von Ausbildungsinhalten zusammen. 

AusbilderInnen und Lehrkräfte halten mit hohem Veränderungstempo Schritt

Etwa drei Viertel der Befragten erleben das Tempo, in dem die Veränderungen in den letzten drei Jahren erfolgten, als hoch. So vermitteln acht von zehn Ausbilderinnen und Ausbilder und sieben von zehn Berufsschullehrkräften inzwischen neue Inhalte. Aber auch im methodisch-didaktischen Bereich gab es Veränderungen: „Künftig sind Fähigkeiten wie prozessorientiertes und bereichsübergreifendes Denken und Handeln wichtig. Bei der Vermittlung sollten die Lernorte sich idealerweise eng abstimmen, damit die Kompetenzen gut ineinandergreifen. Zudem wird das Berufsbildungspersonal langfristig individueller auf die Auszubildenden eingehen müssen“, so Paula Risius, Autorin der Studienreihe und Referentin im NETZWERK Q 4.0.

Wenngleich etwa neun von zehn Berufsschullehrkräften und acht von zehn Ausbilderinnen und Ausbilder berichten, dass ihre eigene zeitliche Belastung im Zuge der Digitalisierung gestiegen ist, sehen 75 Prozent von ihnen in diesem Wandel eine Chance. Um den Veränderungsprozess weiter optimal zu begleiten, geben etwa 84 Prozent der Ausbilderinnen und Ausbilder und 92 Prozent der Berufsschullehrkräfte einen gestiegenen Weiterbildungsbedarf an. Hier sollen auch die im Rahmen des Projekts NETZWERK Q 4.0 entwickelten Qualifizierungsangebote zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen

Die Pressemitteilung sowie alle vier Studien und die Zusammenfassung der Kernergebnisse finden Sie in der Mediathek der Webseite des NETZWERK Q 4.0 Projekts zum Download.