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Berufsbildungsbericht 2021 und Datenreport veröffentlicht

06.05.2021

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Anschluss an die Verabschiedung im Bundeskabinett den Berufsbildungsbericht 2021 veröffentlicht. Der parallel vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) herausgegebene Datenreport ergänzt den Bericht mit umfassenden Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland. Zudem veröffentlichte der Hauptausschuss des BIBB seine Stellungnahme.

Berufsbildungsbericht 2021 und Datenreport veröffentlicht

Anlässlich der Veröffentlichung des Berufsbildungsberichts wies Bundesbildungsministerin Anja Karliczek auf die großen Herausforderungen hin, vor welche die Corona-Pandemie den Ausbildungsmarkt gestellt habe. So gingen sowohl das Ausbildungsangebot der Betriebe als auch die Nachfrage junger Menschen nach einer Ausbildung nahezu parallel zurück. Als Folge sei der Ausbildungsmarkt im Gesamten geschrumpft. Einerseits bedeute dies, dass junge Menschen im Jahr 2020 gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz im dualen System hatten. So kamen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber 106 Ausbildungsstellen. Andererseits wurden insgesamt weniger Fachkräfte ausgebildet. Dies gäbe Anlass zur Sorge, denn gut ausgebildete Fachkräfte würden dringend gebraucht, damit die Wirtschaft nach der Pandemie schnell wieder wachsen könne. Eine gemeinsame Anstrengung aller an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure sei dafür erforderlich.

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser erklärt dazu:

„Die Rückgänge am Ausbildungsmarkt sind nicht ausschließlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Schon vor Corona hatte das BIBB mit Blick auf die sinkende Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger sowie des anhaltenden Trends zu höheren Bildungsabschlüssen Rückgänge bei Angebot und Nachfrage sowie bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge prognostiziert. Mit Blick auf die zukünftige Fachkräftesicherung bedeuten die starken Rückgänge im Jahr 2020 eine noch nie dagewesene Herausforderung, die wir entschlossen und gemeinsam angehen müssen. Denn nur wer gerade jetzt in berufliche Aus- und Weiterbildung investiert, wird morgen bei wieder anspringender Konjunktur über die dringend benötigten Fachkräfte verfügen und so unseren Wohlstand dauerhaft sichern. Den Fachkräftebedarf durch berufliche Aus- und Weiterbildung zu sichern, ist und bleibt die beste Strategie, denn dadurch gewinnen die Unternehmen genau die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den eigenen betrieblichen Anforderungen am besten entsprechen. Umso wichtiger ist es, auch und gerade jetzt diejenigen Branchen zu unterstützen, die von den Auswirkungen der Pandemie besonders betroffen sind, damit auch sie ihr Ausbildungsengagement in möglichst großem Umfang aufrechterhalten können.“

Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2021

Parallel zum Berufsbildungsbericht ist der Datenreport 2021 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) erschienen, der umfassende Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland enthält. Er belegt, dass das Ausbildungsangebot 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 50.700 Stellen (-8,8 %) auf 527.400 sank. Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildungsstelle nachfragten, verringerte sich um 53.000 (-8,9 %) auf 545.700. Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt nahmen zu, auch weil viele Maßnahmen zur Berufsorientierung und zur Zusammenführung von Angebot und Nachfrage nicht oder nur eingeschränkt stattfinden konnten. In der Folge fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2020 deutlich niedriger aus als im Jahr zuvor. Mit 467.500 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wurden 57.600 Verträge (-11,0 %) weniger abgeschlossen als 2019. Der Rückgang fiel somit höher aus als während der Weltfinanzkrise zwischen 2008 und 2009 (-52.000 bzw. -8,4 %).

Stellungnahme des BIBB-Hauptausschusses

Ebenfalls parallel mit dem Erscheinen des Berufsbildungsberichts veröffentlichte der Hauptausschuss des BIBB seine Stellungnahme, die zuvor im schriftlichen Umlaufverfahren zum vom BMBF vorgelegten Entwurf des Berufsbildungsberichts verabschiedet wurde.

Der BIBB-Hauptausschuss hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grund­sätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten. Dazu gehört laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) auch die Stellungnahme zum Entwurf des jährlichen Berufsbildungsberichts. Der Hauptausschuss ist zu gleichen Teilen mit Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen besetzt.

(Quellen: Pressemitteilungen des BMBF und des BIBB vom 05.05.2021)

Weitere Informationen

Der Berufsbildungsbericht 2021 der Bundesregierung ist im Internetangebot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter www.bmbf.de/de/berufsbildungsbericht-2740.html abrufbar.

Der BIBB-Datenreport 2021 kann als vorläufige Fassung im PDF-Format unter www.bibb.de/datenreport-2021 kostenlos heruntergeladen werden.

Die Stellungnahme des BIBB-Hauptausschusses zum Berufsbildungsbericht 2021 finden Sie unter www.bibb.de/dokumente/pdf/stellungnahmezumbbb2021.pdf